Bischöfliches Kirchenmusikinstitut
Musik in Corona-Zeiten
Liturgische Tipps und Ideen für anderweitige Gottesdienstgestaltung
- Anregungen für Predigt und Katechese: Gerade die sog. „geprägten Zeiten“ eröffnen die Möglichkeit, über Liedtexte ganz neu nachzudenken – vielleicht einmal mittels einer Liedpredigt. Diese kann
mit einem entsprechenden Vortrag des Liedes und/oder geeigneter liedbezogener Orgelmusik zu
einem Ganzen „vervollständigt“ werden. Sprechen Sie doch Ihren Pfarrer auf eine solche gemeinsame Aktion an!
Informationen zu den Liedern findet man z. B. in „Geistliches Wunderhorn“, „Wer singt, betet doppelt – Liedpredigten und Betrachtungen zum ‚Geistlichen Wunderhorn‘“ (Richard Hartmann), im
Werkbuch zum alten GL 1975 (in vielen Sakristeien oder Pfarrbüros noch vorhanden) oder in den
Materialien zum „Lied des Monats“, die zur Einführung des neuen GL 2013 veröffentlicht worden
sind. Wenn Sie diese nicht mehr zugänglich haben, sprechen Sie uns bitte an!
- Eine nichtmusikalische Idee, wie man unterstützen kann, dass im Gottesdienst das Gefühl der „feiernden Gemeinschaft“ nicht verlorengeht, sind Zeichen wie Weihwasser und Weihrauch: regen Sie
doch einmal an, dass zu Beginn der Messe ein Taufgedächtnis gehalten wird (GL 582,7 – besonders
in der Osterzeit!), wobei der Pfarrer die Gemeinde komplett mit Weihwasser umschreitet, oder er
zur Gabenbereitung die Gemeinde mit Weihrauch ebenfalls „umrundet“ (natürlich nur, wenn der
Kirchenraum hierfür geeignet ist). Die Rolle der Kirchenmusik ist dabei der Gesang
zum Taufgedächtnis (GL 491, 837, 838 oder auch 125 – letzteres ist wirklich nicht schwierig!) oder
ein schönes längeres Orgelspiel zur Gabenbereitung, welche diese beiden Zeichen gut unterstützen.
- Zur Frage der Beteiligung der Gemeinde: Die Gemeinde soll die ihr zustehende Rolle auch wahrnehmen, wenn sie nicht oder nur eingeschränkt singen kann! „Tätige Teilnahme“ der Gemeinde heißt aber nicht „die Leute beschäftigen“. Der lateinische Ausdruck ist „Participatio actuosa“ (nicht „activa“): „actuosa“ bedeutet:
„tätig, wirkungsvoll, lebhaft, leidenschaftlich“. Aus diesem Grund möchten wir Sie ausdrücklich ermutigen, nicht stereotyp alle Lieder gleich zu gestalten, sondern wie beschrieben vom Text und Inhalt inspiriert.
- „Participatio“ (Teilhabe) durch Gesten: Die Verbundenheit der Gemeinde zeigt sich in einer einheitlichen Körperhaltung – warum nicht auch mal mit einer Geste zu einem Lied oder Kehrvers, vor allem,
wenn Kinder beteiligt sind.
- Hausgottesdienste weiter beibehalten! Und sich dabei per Videochat zusammenschalten: Einer
oder Eine ist musikalische(r) Leiterin (Klavier, Gitarre, Singen…) und hat das Mikro angeschaltet, die
anderen schalten ihre Mikros ab, hören und singen und spielen mit. Die Zeitverzögerung spielt hier
keine Rolle, weil nicht alle gleichzeitig die Mikros angeschaltet haben – sehr positive Erlebnisse!
- Auch andere Online-Formate weiter pflegen! Filmsequenzen etc. beibehalten, mit denen man regelmäßig mit der Gemeinde in Kontakt bleibt. Es gibt auch eine neue „virtuelle Gemeinde“, die
durch diese Angebote dazugekommen ist.
Kontakt:
Bischöfliches Kirchenmusikinstitut
Leitung: Diözesanmusikreferentin Edith Harmsen
Postfach 1153 - 36001 Fulda
oder
Paulustor 5 - 36037 Fulda
Tel. 0661 87-268
Fax 0661 87-405