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Katholikenrat im Bistum Fulda

Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)

Fuldaer Delegierte berieten in München mit - Ministerpräsident Markus Söder zu Gast  

Friedensethik. Aufarbeitung des Missbrauchs. Umsetzung des Synodalen Weges. Zu Zukunftsthemen von Kirche und Gesellschaft hat die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in München beraten. Für den Katholikenrat im Bistum Fulda nahmen Bettina Faber-Ruffing, Steffen Flicker und Marcus Leitschuh teil.


In einem Rück- und Ausblick waren die Ergebnisse des Syodalen Weges ein Schwerpunkt. Von den deutschen Bischöfen erwarten sie klare Reformen in ihren jeweiligen Bistümern. Für den Katholikenrat im Bistum Fulda war Marcus Leitschuh Mitglied des Synodalen Weges und gehört jetzt dem neuen Synodalen Ausschuss an. „Die Ergebnisse des Synodalen Weges sind Chancen für die Gemeinden, weil auch heute schon so viel mehr geht, wie getan wird“, formulierte es Leitschuh. Er hofft, dass im ganzen Bistum die Grundhaltung der Synodalität Einzug hält. „Wir erleben es doch in vielen Bereichen der Kirche, wir werden die Herausforderungen nur gemeinsam meistern. Gerade weil Priester mehr Zeit für Seelsorge in den vergrößerten Gemeinden benötigen, braucht es mehr echte Zusammenarbeit und tatsächliche Veränderung.“


Weitere Themen der Vollversammlung waren friedensethische Fragen. Für Steffen Flicker, ZdK-Mitglied und Vorsitzender des Katholikenrates im Bistum Fulda, geht es dabei nicht nur um die großen Konflikte in der Welt. „Frieden fängt im Kleinen an. Auch in unserem Bistum und in unseren Gemeinden ist ein guter Umgang mit Konflikten und anderen Meinungen immer wieder eine Herausforderung“, so Steffen Flicker.

Viele Gemeinden im Bistum Fulda würden sehr konkret Flüchtlingen helfen und immer wieder auch durch Friedensgebete ein wichtiges Signal setzen. Steffen Flicker betont: „Auch wenn der Krieg weit scheint, seine Auswirkungen betreffen uns immer vor der eigenen Haustür. Da sind wir als Christinnen und Christen solidarisch herausgefordert.“


Auch der nächste Katholikentag in Erfurt 2024 stehe mit seinem Leitwort „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ stark unter dem Eindruck einer seit Jahrzehnten nicht dagewesenen Lage in Europa. Bettina Faber-Ruffing brachte erneut den Wunsch ein, dass möglichst viele Gemeinden mit Bus oder Bahn gemeinsam zum Katholikentag fahren sollen. „Erfurt bietet die wortwörtlich naheliegende Chance, unsere Kirche in ihrer ganzen Vielfalt zu erleben, lebendige Glaubenserlebnisse zu erfahren und Gemeinschaft zu feiern“, so Faber-Ruffing. Sie wünsche sich vom Bistum Fulda, den Gemeinden bei der Organisation von Fahrten zu unterstützen. Für die Vorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) im Bistum Fulda bieten die Katholikenrage in Erfurt (2024) und Würzburg (2026) durch ihre Nähe zum Bistum Fulda viele Chancen, die Kirche positiv zu erleben. Faber-Ruffing: „Jetzt ist die Zeit, eine Teilnahme zu planen.“


Die Bilanz des „Arbeitskreises Aufarbeitung“ machte auf der Vollversammlung deutlich: Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche erfordert anwaltschaftliches Engagement für die Betroffenen auf allen Ebenen. Dafür braucht es weiter ein kritisches Auge auf den Aufarbeitungsprozess der Kirche. Katholische Verbände und Organisationen müssen sich aber auch selbst der Aufarbeitung stellen.


Mit einem Appell, die Gemeinschaft der Kirche zu stärken, hatte sich der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder in einem Grußwort an die Vollversammlung gewandt. „Wir müssen die frohe Botschaft des Christentums wieder stärker nach außen tragen“, sagte er. „Die Arbeit der Laien ist dabei unersetzlich.“ Der Auslöser für den Synodalen Weg – der Missbrauchsskandal – müsse weiter die Gemüter beunruhigen: „Die Missbrauchsfälle müssen vollständig aufgeklärt werden. Grundsatz muss sein: Helfen, zuhören, Frieden stiften.“ Das Christliche in der Gesellschaft dürfe nicht verschwinden. Lebensschutz, Caritas und das kirchliche Bildungswesen seien präsente Zeichen. Er halte es für tragisch, wenn jetzt Bistümer ihre kirchlichen Schulen abwickelten. Ein Rückzug sei die falsche Reaktion auf Krisen und Finanzknappheit.

15. Mai 2023


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